Holger der Däne (oder Ogier le Danois) begegnet uns zum ersten Mal in der französischen epischen Dichtung La Chanson de Roland aus der Zeit um 1060. Hier erscheint Holger der Däne als Nebenfigur, einer der Krieger Karls des Großen.

Später wird er zum Helden des Epos La Chevalerie d'Ogier de Danemarche (ca. 1200-1215). In dieser Geschichte ist er der Sohn von Godfred, dem König von Dänemark und Widersacher von Karl dem Großen. Karl der Große nimmt Holger als Geisel, doch der edle Krieger kehrt schließlich zurück und rettet Frankreich vor einer entscheidenden Schlacht gegen die Sarazenen. Nach diesem Epos verbreitete sich die Legende von Holger dem Dänen in der europäischen Literatur.

Die ersten dänischen Auftritte von Holger dem Dänen

Holger der Däne erscheint auch in der dänischen Chronik (Manuskript von 1480, gedruckt 1509), wo seine Geschichte mit Ergänzungen aus Volksballaden wie Holger der Däne und Burmand erweitert wird .

Im Jahr 1534 druckte der dänische Schriftsteller und Verleger Christiern Pedersen eine dänische Übersetzung eines französischen Prosaromans aus dem Jahr 1496 mit dem Titel Die Chronik von König Olger dem Dänen. Diese Version wurde zur Hauptquelle für die dänischen Legenden von Holger dem Dänen, die von den großen Taten des Nationalhelden und seinem Versprechen erzählen, sich aus seinem unterirdischen Versteck zu erheben, um Dänemark in Zeiten der Gefahr zu retten.

Holger, der Däne, kommt nach Kronborg

Die Legenden von Holger dem Dänen wurden zu beliebten dänischen Volksmärchen, die bis weit ins 19. Zwar soll er an verschiedenen Orten in Dänemark auftauchen, doch die Geschichte dreht sich letztlich um seine Anwesenheit in den Kasematten unter Schloss Kronborg.

Auch in Hans Christian Andersens Märchen aus dem Jahr 1846 schläft Holger der Däne in den Kellern von Kronborg, bis Dänemark in großer Gefahr ist - dann zieht er sein Schwert und verteidigt das Vaterland.